GEDANKEN ZUM 3. ADVENT

„Mitten unter euch steht er, den ihr nicht kennt“ – dieses Wort spricht Johannes der Täufer über Jesus.
Der niederländische Dichter Huub Oosterhuis hat daraus ein Lied gemacht:
Nahe wollt der Herr uns sein,
nicht in Fernen thronen.
Unter Menschen wie ein Mensch
hat er wollen wohnen.
 
Überall ist er uns nah,
menschlich uns zugegen.
Unerkannt kommt er zu uns
auf verborgnen Wegen.
 
Gott von Gott und Licht vom Licht,
der die Welt umhütet,
ist in menschlicher Gestalt
unser aller Bruder.
        
Tut einander Gutes nur,
so wie er geduldig;
bleibt um seinetwillen
euch keine Liebe schuldig.
 
       
Freuet euch, von Sorge frei;
tragt vor ihn die Bitte,
dass er uns ganz nahe sei,
wohn in unsrer Mitte.
 
– Huub Oosterhuis, 1964 –
Das Grundmotiv dieses Liedes lautet: Christus lebt mitten unter uns! Jesus, auf dessen Geburtsfest wir uns vorbereiten, ist das menschliche Gesicht des lebendigen Gottes. Jesus hat uns Gott gebracht! Und zwar einen Gott, der „menschlich zugegen“ ist.

Man erkennt ihn dort, wo man „einander Gutes tut“; dort, wo man sich die Zeit für das Gebet nimmt.
Auf unserem adventlichen Weg begleitet uns Johannes der Täufer. Nicht nur, weil er unmittelbar vor und mit Jesus lebte. Vor allem deshalb, weil er die Menschen damals und uns heute zu Werken der Liebe gemahnt hat und seinen Zeitgenossen und uns heute Jesus als Ziel aller Hoffnungen aufzeigt.
 
Der Advent ist eine Zeit der Hoffnung und Beten ist eine Schule der Hoffnung. Darauf weist uns Benedikt XVI. hin:
„Ein verzweifelter Mensch betet nicht mehr, weil er nicht mehr hofft; Ein seiner selbst und seiner Macht sicherer Mensch betet nicht, weil er sich nur auf sich selbst verlässt.
Wer betet, hofft auf eine Güte und eine Macht, die über sein eigenes Vermögen hinausgehen. Gebet ist Hoffnung im Vollzug…..“
 
„Mitten unter euch“, das dürfen wir auch auf uns beziehen: Christus ist in Geroldswil, Weiningen, Oetwil an der Limmat und Fahrweid. Er ist mitten unter uns, wo wir in seinem Namen handeln und beten.
Henryk Walczak SAC

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